Sowas von late to the Party aber ich habe heute endlich Webbed beendet. Ein kleiner Physik Puzzle Plattformer mit einer süßen Spinne, deren Partner von einem Vogel entführt wurde. Springend, schwingend und lustigerweise auch schießend durchquerte ich diese hübsche Pixelwelt rund um einen großen Baum, wo ich Ameisen, Bienen und Mistkäfer mit kleinen Gefälligkeiten für eine Rettungsaktion rekrutierte.
Die toll umgesetzten Mechaniken mit der Netzflüssigkeit und vor allem das Schwingen machen richtig Spaß und aus Webbed eine dicke Empfehlung.
Und falls ihr eine schwere Arachnophobie habt, könnt ihr die kleine Spinne sogar optional als Blob darstellen lassen. Feiner Move.
Der Mittwoch macht wieder einen Sinn. Und warum habe ich hier eigentlich noch nichts über diese wahnsinnig großartige Serie geschrieben!? Okay, hole ich direkt nach. Denn Andor, das Serien Prequel zum Star Wars One Shot Rogue One, der mein bisheriges Highlight der Filme war, stellt für mich einfach alles in den Schatten, was dieser Franchise bisher auf den Schirm gebracht hat. Es wird langsam erzählt, ist aber keine Minute langweilig. Es sieht (nicht nur Diego Luna) verdammt gut aus und es erweitert das Universum auf eine bisher nicht dagewesene Weise, ohne sich dabei auf halbversteckte Referenzen für Seriendetektive zu stützen. Dass das alles wochenweise in 40 Minuten Häppchen serviert wird, bricht womöglich schon mit der Genfer Konvention. Ich liebe alles an dieser Serie und bin gespannt, was sie in den letzten beiden Folgen als Staffelfinale abfeuern.
Die erste Episode dieser sehr guten Serie über einen renommierten Profikoch, der den Sandwichladen seines verstorbenen Bruders in Chicago übernimmt, ist nicht weniger stressig als ein Praktikum in Gordon Ramseys Profiküche, aber: Wer dran bleibt wird belohnt! The Bear hat wunderbar inszeniertes leckeres Essen, Referenzen an das Ausnahmerestaurant Noma und Profikoch Matty Matheson, der kein Koch sein darf. Richtig gut.
Sehr gutes, langsam erzähltes Drama über die Schwierigkeiten der Wiedereingliederung einer schwer verletzten Veteranin in die Gesellschaft. Mit Jennifer Lawrence und Brian Tyree Henry, die zusammen eine so tolle Chemie haben, dass es nicht mehr als eine Hand voll weiterer Nebendarsteller braucht, um hier über 90 Minuten durchgehend gut zu unterhalten. Mit Bildern irgendwo zwischen abstrakter Schönheit und trauriger Tristesse gefilmt, die von kurzen aber treffenden Dialogen untermalt werden. Und das Ende kommt im exakt richtigen Moment, was mir persönlich immer sehr wichtig ist bei dieser Art Film. Top!

Sushi Restaurant Sim trifft in diesem Spiel auf Speerfischen. Solch bekloppte Ideen triggern mein Interesse ja relativ schnell und auf den Punkt. Tagsüber tauche ich hier in einen See, der kurioser Weise eine Vielzahl an Salzwasserleckereien beheimatet, ab und jage diese verantwortungsbewusst mit Harpune und Gewehr. Um sie dann am Abend von meinem talentierten Koch im eigenen Restaurant zu leckerem Sushi verarbeiten zu lassen. Da tausche ich den Taucheranzug gegen das Hawaiihemd, serviere das Essen und schenke grünen Tee ein. Das alles ist so raffiniert umgesetzt und mit Upgrademöglichkeiten und kleinen Geschichten angereichert, dass ich das Steam Deck nur schwer wieder aus der Hand legen kann. Ganz große Empfehlung und die einzige Entschuldigung Haie (virtuell) zu jagen.

Ich hab mich mal im Streaming Werkzeugkasten meiner Tochter umgeschaut und bin dabei auf Veadotube Mini gestoßen. Ein sehr einfaches Tool, um selbstgemachte 2D-Animationen analog zum Mikrofonpegel abspielen zu lassen. Mit nur vier verschiedenen Frames. Das Ergebnis war dann aber doch so lustig, dass ich damit mal meinem neuen Track animiert habe. Gibt es drüben bei Vimeo. Der Song schlägt dann demnächst auch bei Bandcamp und so auf.
What. The actual. Fuck. Ernsthaft!
Richie Bravo lebt als alternder Schlagersänger in Rimini, wo er von einem schlechtbezahlten Gig zum anderen tingelt und deutsche Touristen unterhält. Wenn das nicht schon abschreckend genug klingt, keine Sorge. Seidl zeigt Bravo als verlebten Opportunisten in einer verregneten Touristenstadt außerhalb der Saison, in der desillusionierte wie resignierte Flüchtlinge das Stadtbild prägen. Das Szenario, die Schlagerlieder, die hemmungslose Intimität der Protagonisten: Alles an diesem Film ist wie ein Verkehrsunfall: Schrecklich, aber man kann vor Schockstarre nicht wegsehen.
Dass daraus am Ende trotzdem eine Erfahrung wird, die ich gerne gemacht habe, liegt vor allem an Michael Thomas als Richie Bravo. Meine Fresse. Bei derart hingebungsvollem Einsatz kann ich nur respektvoll applaudieren.