The Amazing Spider-Man
Es ist spät. Wie so oft. Aber ein paar Zeilen über The Amazing Spider-Man auf der 360 möchte ich morgen früh schreiben, also werfe ich es jetzt doch noch in die Konsole. Viel wird es wahrscheinlich eh nicht zu berichten geben, denke ich bei mir. Nachdem der zweite Teil der Serie, damals auf der Playstation 2, ein richtiger Geheimtipp war, bei dem man sich wirklich mal wie Spider-Man fühlen konnte, ging es stetig bergab.
Ich spiele den ersten Abschnitt. Irgendein Labor. Aufgrund der hingeklatschten Präsentation höre ich schon nach zwei Minuten Story nicht mehr hin und breche die Sequenz ab. Das Level ist ebenfalls generische Stangenware. Folge dem Schlauch, finde den Lüftungsschacht in der Sackgasse, bekämpfe eine Horde Gegner. Öde. Technisch macht das Ganze aber einen ordentlichen Eindruck. Nur Spider-Man selbst zappelt bei der kleinsten Berührung des Sticks wie ein hyperaktiver 6-Jähriger beim Einschulungstest. Egal. Eigentlich will ich nur schwingen wie Spider-Man. Das geht auch in den Innenräumen, endet aber deutlich zu oft an Wänden.
Der Level ist geschafft, die Prinzessin oder whatever ist gerettet und ich befinde mich im wunderschönen Manhattan. Und zwar nur da. Die anderen vier der Five Boroughs können, wie etwa in Ultimate Spider-Man, nicht bereist werden. Egal. Ich fliege. Und wie!
Halte ich den rechten Trigger gedrückt, schwingt sich Spidey relativ unspektakulär und automatisch an seinen Netzen vorwärts. Lasse ich aber zwischendurch los, fliegt er im freien Fall durch die Häuserschluchten Manhattans, um sich dann wieder von mir per Tastendruck in die Höhe schnellen zu lassen. Ich könnte das stundenlang machen.
Ich habe es stundenlang gemacht. Es ist bereits mitten in der Nacht, ich kann außer über das Schwingen und das Einsammeln von Comicheften, die überall in der Stadt verteilt herumliegen, nichts schreiben. Dennoch umfliege ich weiter geschickt den nächsten Einsatzort auf der Karte (übrigens ein Bosskampf im Freien, der ihm auch sehr gefallen wird. Anmerkung der Redaktion) und erklimme stattdessen Nachbauten realer und fiktiver New Yorker Sehenswürdigkeiten wie Chrysler Building und Oscorp Tower, um mich in atemberaubender Geschwindigkeit von selbigen zu stürzen und kurz vor dem Boden via Netz wieder in die Luft zu schwingen.
Wie bei Teil Zwei vor Jahren auf der Playstation 2 wird die super Atmosphäre durch Jauchzer seitens Peter Parker und den sporadisch eingespielten orchestralen Soundtrack des Films (den ich, nebenbei bemerkt, jedem ans Herz lege!) aufgewertet. Und wie das letzte Mal bei Teil Zwei hab ich endlich wieder das Gefühl, die Spinne zu sein. Jetzt müsste ich aber mal weiterspielen, denke ich bei mir. Schließlich will ich ja morgen früh zu dem Spiel nicht nur etwas über das tolle Schwingen schreiben. Ob das was wird, frage ich mich?