Wayfarers
Vor einiger Zeit habe ich angefangen, die Expanse-Buchreihe zu lesen, und seitdem höre und lese ich lediglich Science-Fiction Bücher. Ganz doll ans Herz legen möchte ich euch zu diesem Thema daher hier und jetzt die Wayfarer-Reihe von Becky Chambers. Das sind aktuell drei Bücher, und auch wenn das Raumschiff im Mittelpunkt der ersten Ausgabe die Wayfarer ist, ist nicht dieses Schiff der Namensgeber der Reihe. Hier hat sich Frau Chambers eher einen netten Kniff erlaubt und Wayfarers bezieht sich tatsächlich eher auf die unterschiedlichen Protagonisten, die zwar vereinzelt eine Verbindung zum Raumschiff aus dem ersten Teil haben, aber in erster Linie eben irgendwo in den weiten der Galactic Commons unterwegs sind. Wayfarers eben.
Der andere Kniff, den ich an dieser Serie bevorzuge, ist die Tatsache, dass es keine tiefere Geschichte gibt, die sich über einzelne Bücher hinaus aufbaut. Stattdessen ist man Zeuge, wie mehrere Protagonisten das tägliche Leben außerhalb der Erde meistern. Mit gelegentlichen Zwischenfällen unterschiedlichster Art und ohne viel Dramatik. Lediglich Buch Zwei der Serie fällt mit einer für diese Reihe ungewöhnlich detailliert erzählten Lebensgeschichte einer der Protagonisten etwas aus dem Rahmen. Gemeinsamer Nenner ist letztendlich immer das Universum, das Becky Chambers geschaffen hat und in dem ich mich als Leser richtig wohl fühle.
Anstatt seitenlang Weltraumschlachten zu beschreiben, wird lieber auf die Lebensumstände und Gewohnheiten der unterschiedlichen intelligenten Rassen eingegangen, die Ökonomie von Kolonien beleuchtet oder der Frage nachgegangen, wie sich der Mensch fühlt, wenn dieser eben mal nicht mehr der Mittelpunkt des Universums ist und stattdessen auf Technologien und die Unterstützung anderer Völker angewiesen ist.
Ich spare mir an dieser Stelle den Vergleich zu Serien wie Firefly, denn obwohl es deutliche Parallelen gibt, lassen sich diese doch weniger direkt auf das Geschehen und eher auf der Metaebene ziehen. Die Wayfarer-Serie ist jedenfalls das ganze Gegenteil einer Weltraumoper, und schafft es trotz fehlender Schlachten und Dramatik dennoch durchgehend interessant zu sein.