Torsten Hartmann

Texthäppchen über Bildschirmunterhaltung von Torsten.

No Man's Sky auf dem Steam Deck

2022-04-20 · spiel · nomanssky

Ein Steam Deck mit dem Spiel No Man's Sky auf meinem Schoß. Ich bin nicht nackt.

Was macht man nach circa 1500 Stunden No Man's Sky auf drei PlayStation Konsolen? Man spielt es auf dem Steam Deck weiter, genau. Ich habe die letzten Tage damit verbracht, das beste Spiel der Welt auf dessen Tauglichkeit als Handheldtitel zu prüfen und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es dafür genau das Richtige ist.

Das Prädikat „Verified for Steam Deck“ fühlt sich nach einem Monat an, wie die Nutriskala im Supermarkt: so ungefähr. Immerhin kann sich Hello Games damit brüsten, ihrem Spiel eine gute Mischung aus Gamepad- und Touchsteuerung spendiert zu haben. Und auf Raumstationen läuft das Spiel auch tatsächlich ordentlich flüssig. Wenn aber der große Algorithmus in Echtzeit die Oberfläche eines Planeten oder eines Mondes berechnet, bricht die Performance ein wie ein Kartenhaus.

Aber ich bin überzeugter Switch-Spieler und daher hart im Nehmen. Abgeschreckt hat mich das bisher nicht. Auch nicht, dass ich gefühlt alle zwei Stunden die Batterie des Decks aufladen musste, oder es immer mehr zum Heißluftfön wurde und sich der feine Geruch von Platine im Schlafzimmer verteilte. Steam halt. Denn technische Defizite hin oder her, No Man's Sky ist einfach das perfekte Spiel für einen Handheld. Nur noch einen Planeten entdecken (es werden meistens drei oder vier ... Stunden). Kurz in der Straßenbahn ein System bereisen und das Raumschiff dort in der Raumstation parken (Endstation? Wieso Endstation?). Vielleicht finde ich vor dem Schlafengehen ja doch noch das letzte Tier auf diesem Mond (oh, eine Handelsstation. WARUM IST ES VIER UHR NACHTS!?).

Das Schöne an einem Neustart in No Man's Sky sind auch die vielen Ziele, die man plötzlich wieder hat und die nach mehreren hundert Stunden einfach nicht mehr da waren: Ein schönes Multi Tool finden. Und natürlich ein tolles Schiff kaufen. Und die mittlerweile unzähligen Technologien auftreiben und verbauen. Oder einfach nur wieder Reisende in Stationen besuchen, um an deren wertvolle Glyphen zu kommen. Ich bin in meinem zweiten oder dritten No Man's Sky Frühling angelangt.

Und dank Cross Platform Unterstützung konnten meine Frau und ich nicht nur endlich im Multiplayer zusammen über die Planeten laufen, sondern auch in einer shady Aktion auf einer heruntergekommen Handelsplattform wertvolle Ressourcen von meinem PlayStation Piloten kaufen, dessen Frachter bis zum Rand voll mit Dingen ist, die man am Anfang eines neuen Spiels sehr dringend braucht und gar nicht so einfach bekommt.

Am meisten freue ich mich jetzt seltsamerweise auf die Switch-Version von No Man's Sky im Sommer. Denn so schön ein größerer Handheldbildschirm ist, dieses Spiel auf meiner flüsterleisen und kompakteren Switch Lite zu spielen, könnte mein Highlight des Jahres werden. Auch wenn es in Raumstationen wahrscheinlich 30 Bilder pro Sekunde weniger sind als auf der Dampfmaschine.